Eigentlich hatte ich mich bereits vor 3 Jahren für den Ironman Kazakhstan angemeldet mit dem Ziel einer Hawaii Quali, ehe Corona ein Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Nun hat es doch noch geklappt, wenn auch mit einem anderen Ziel. Nämlich einer Quali für Nizza. Und ich darf sagen, das ist mir gut gelungen mit einem 1. Platz in der Altersklasse und einem 7. Platz overall.
Nun ja das Teilnehmerfeld am Ironman Kazakhstan war eher klein und so war die Leistungsdichte nicht ganz so hoch. Schlussendlich hatte ich 51 Minuten Vorsprung auf den Zweiten. Erstens wusste ich das nicht und zweitens gib ich immer alles und so konnte ich eine neue Bestzeit auf der Langdistanz verbuchen.
Schwimmen im trüben Ishim River
Das Schwimmen findet im Ishim River statt. Wie ich gelernt habe ist es eigentlich nur ein Flüsschen, das in Astana aufgestaut wird, damit das was hergibt. Leider ist der Staufluss (nenn ich mal so) trüb und Du siehts gerade mal 10cm. Ich bin selbstbewusst ziemlich vorne eingestanden etwas unter meiner Zeit, was sich auch als passend herausgestellt hatte. Die Orientierung fand ich gar nicht so einfach da es insbesondere beim Rückweg nicht wirklich Bojen hatte. Bei den Brücklenpfeiler musste man auch aufpassen. Da war das Wasser dann nur 30cm tief und einige 70.3 Athleten sind sogar gelaufen.
Radfahren mit viel Wind und neuer PB
Endlich ging es aufs Rad. Es war einiges an Wind angesagt, der auch ordentlich blies. War er im Rücken gings mit 42-47 kmh über die „Autobahn“ rund um die Stadt. Beim zurückfahren hiess es dann beissen. Ich fuhr relative konstante Wattwerte. Es ist mir aber mit dem Wind viel einfacher vorgekommen als gegen den Wind. Klar macht es viel mehr Spass mit 45kmh als mit 32kmh und wahrscheinlich hat es auch damit zu tun, dass man das Rad viel mehr halten muss. Anyway es lief mir recht gut und ich konnte mit 4:46h eine neue Bestzeit verbuchen. Die Strassen sind recht gut. Bei den Verpflegungsposten gab es Gels und sonst nur Wasser in zu grossen Falschen für den Halter. Das war etwas unglücklich. Mir war es egal ich hatte meine Aerobottle die ich jeweils füllte und den Rest über mich schüttete um mich zu kühlen. Denn neben dem Wind war die aufkommende Hitze Gegner Nr. 2 heute.
Laufen im heissen Triathlon Park
Gelaufen wurden 6 Runden im Triathlon Park von Astana. Wie gesagt wurde es am Mittag immer heisser. Hiess gut kühlen. Da waren sie auch tiptop ausgerüstet gewesen mit grossen Wannen mit Eis und Schwämmen und die Helfer waren super motiviert und hilfsbereit. Mit dem Marathon bin ich nicht ganz zufrieden. Bin zwar bewusst verhalten gestartet aber selbst das war dann zu schnell als die Hitze in mein Körper kroch…bah was für eine Plackerei. Ist es ja aber meist egal. Da heisst es beissen und dranbleiben. Wusste ja zu keinem Zeitpunkt wo ich stand. Was vielleicht auch besser war, sonst wäre ich noch ins Kaffi 😉
Menüplan für die Tria-Nerds unter uns…
Swim: 1 Maurten Caf mit Wasser kurz vor dem Start
Rad: 1. und 2. Stunde, je eine Flaschen Ultra Competition 100g KH plus ein Maurten Gel. 3. & 4. Stunde je 2 Sponser Liquid Energie aufgelöst in der Aerobottle und Wasser. Auf den letzten km dann 2 Maurten und viel Wasser als Vorbereitung auf den Lauf.
Run: Hier alle 4km resp. alle ca. 20min 1 Maurten Gel und an den Aidstations Wasser.
Macht dann summa summarum 760 Gramm KH und rund 3000 kcal. Pro Stunde sind es dann 75-80g KH. Ist schon heavy und am Schluss musste ich es echt runterwürgen.
Flüssigkeit habe 5-6l zu mir genommen. Bin mit 75kg an den Start und wog nach dem Wettkampf noch knapp 71kg
Zuschauer
Vielleicht noch etwas zu den Zuschauer. Also am Morgen beim Schwimmen war das rammelvoll, coole Stimmung! Auf dem Rad draussen würde ich sagen waren da vielleicht eine Handvoll Leute, das war schon sehr einsam. Auf der Laufstrecke war es dann wieder besser. Die haben auch ganz viele junge Volenteers, die überall stehen und fanen. Sozusagen organisierte Zuschauer. Ich fands noch gut, die sind super lieb und begeistert.
Astana das Dubai der Steppe
Die Stadt Astana ist in das Kasachische Steppenland im Norden gebaut worden und war zu Zeiten der Sowjetunion lediglich ein Fort. Heute ist sie die Hauptstadt von Kasachstan. Dies ist dem ehemaligen Präsidenten zu verdanken der bis vor kurzem für ca. 30 Jahre an der Macht war. Unter ihm der neue Teil der Stadt aufgebaut und sogar einige Gebäude selber entworfen. Die Stadt ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen und in den Aussenbereichen wird immer noch gebaut ohne Ende. Der neue Teil ist sehr futuristisch und protzig gebaut. Es erinnert mich irgendwie an Las Vegas und auch ein wenig an den Europapark. Teilweise ist die Bausubstanz aber schon wieder renovationsdürftig.
Ich bin mit der Turkish Airline via Istanbul angereist. Der Flug dauert ca. 2.5h nach Istanbul und von dort nochmals 5.5h bis nach Astana. Die Zeitverschiebung beträgt 4h. Eine Einreise ist ohne Visum möglich. Es ist jedoch wichtig sich innert 3 Tagen bei der Migrationsbehörde zu registrieren. Dies übernimmt in der Regel das Hotel.
Einige Dinge die mir aufgefallen sind:
- An den Zebrastreifen sind die Menschen sehr diszipliniert. Keiner läuft bevor es grün wird, auch wenn da grad kein Auto fährt.
- Grünflächen und Bäume werden via Tanklastwagen bewässert.
- Die Polizei ist omnipräsent in der Stadt.
- Die Bevölkerung ist sehr jung. Alte Menschen sind mir keine aufgefallen.
- Die Kasachische Währung Tenge, darf weder ein noch ausgeführt werden. Entsprechend konnte ich auch keine einwechseln am Flughafen. (Dollar mitnehmen und vor Ort wechseln oder Bankomat)
- Westliche Produkte sind so teuer wie bei uns oder sogar noch teurer. Gehe davon aus, dass da hohe Einfuhrzölle draufgeschlagen werden.
- Die Stadt hat zwei Triathlon Parks und mehrere Schwimmbäder.
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Herzlichen Dank für den coolen Bericht und natürlich herzliche Gratulation zu deinem wunderbaren Erfolg! Das scheint ja sehr ,eindrücklich, aber auch echt speziell gewesen zu sein. Da freu ich mich doch bereits sehr auf den Reisebericht. 😉
Liebe Grüsse